Wenn man zum Baseballspielen nicht auf den Platz kann, muss man eben an der Konsole ran. Fanden auch Freddy und Niklas von den Kiel Seahawks und organisierten die „Quarantine Classics“ (QC), ein bundesweites PlayStation-Turnier mit dem Spiel „MLB The Show 20“.
Zum Vorrundenstart am 10. April traten 25 Mannschaften aus ganz Deutschland und je eine aus Österreich, Spanien und den Niederlanden an die virtuelle Homeplate. In vier Gruppen à sieben Teams trafen große Namen des deutschen Baseballs wie Bonn Capitals, Paderborn Untouchables, Stuttgart Reds oder Dortmund Wanderers online aufeinander. Ebenfalls dabei: die Lütjensee Lakers, vertreten durch U15-Catcher Fynn.
Jeder QC-Teilnehmer hatte ein 26 Mann starkes Roster zu benennen, das sich aus 25 aktuellen und ehemaligen MLB-Stars und einem selbst kreierten Spieler zusammensetzte. So stand in Fynns Line-up – neben Yadier Molina, Gleyber Torres, Willie Mays, Edwin Encarnacion oder Ken Griffey Jr. – auch Lakers-Urgestein Timo Harder an Schlagposition 6. Gespielt wurde im Jeder-gegen-jeden-Modus mit Doubleheadern über je 9 Innings. Schwierigkeitsgrad: Allstar. Per PlayStation-Messenger und WhatsApp verabredeten sich die Teilnehmer täglich, um den Spielplan (alleine 168 Vorrundenpartien) abzuarbeiten.
Schnell stellte sich heraus, dass Fynn in der Gruppe C sehr schwere Gegner erwischt hatte. Die „Konsoleros“ der Darmstadt Whippets (später Turnierdritter), Bonn Capitals und Dornbirn Indians (jeweils Viertelfinale) machten die ersten drei Plätze unter sich aus. Die Lakers kämpften sich direkt dahinter durch die Vorrunde, kassierten gegen die Gruppenfavoriten teilweise nur hauchdünne Walk-off-Niederlagen und zogen als Vierter (W5 L7) ins Achtelfinale ein.
Kapellen Turtles ungeschlagen zum Titel
Dort wartete allerdings mit den Kapellen Turtles (Nordrhein-Westfalen) ausgerechnet der Titelfavorit Nummer eins, der alleine in seinen 12 Vorrunden-Games der B-Gruppe 108 Runs produziert hatte. Gegen diesen übermächtigen Gegner waren die Lakers dann im Best-of-3-Modus (3:10, 1:11) chancenlos. Am Ende zogen die Turtles wie erwartet ins Finale am 28. April ein, besiegten die Seahawks im Best-of-5 (13:3, 8:6, 12:6) und sicherten sich damit den – vermutlich einmaligen – Titel des „Quarantine Classics Champions“.
Durch das Achtelfinal-Aus gegen den späteren Turniersieger war Fynn, der noch Anfang April ein ähnliches PS4-Online-Turnier der Stealers-Academy gewonnen hatte, nicht übermäßig geknickt und freut sich nun darauf, vielleicht schon bald wieder mit dem echten Timo und seinen U15-Mannschaftskameraden im Waldstadion an die Platte treten zu können.