4. Platz bei Deutscher Meisterschaft

Überraschungsteam der Deutschen Meisterschaft spielte sich ins kleine Finale
„Ein vierter Platz bei der deutschen Meisterschaft für die Lakers aus Lütjensee, unglaublich“, urteilte ein Auswahltrainer aus Bayern als die Lakers bei der Siegerehrung erst kurz vor Schluss nach vorne gebeten wurden, um ihren Pokal abzuholen.
Und dabei fing es eigentlich so an wie immer für die Nordteams, denn auch im Baseball herrscht ein großes Nord-Süd-Gefälle. Überall, wo die Amerikaner nach dem zweiten Weltkrieg stationiert waren, ist die Mitgliederzahl der amerikanischsten aller Sportarten am höchsten.
Tolle Bilder vom Ausrichter findet Ihr hier: Goos Necks unsere eigene Bilder Gallerie ist hier zu finden:  DM U12 2015

Im Turnier kämpften  neun Teams aus ganz Deutschland um den Titel. Im ersten Spiel gegen die Legionäre aus Regensburg stand am Ende eine deutliche Niederlage, aber laut Karen Harder, Chefcoach der Lakers, war das alles Taktik. „Es gibt eine Regelung, die das Werfen der Kinder aus gesundheitlichen Gründen einschränkt, daher muss man mit seinen Pitchern sehr vorsichtig agieren“. Diese Niederlage gegen den letztjährigen Meister war somit eingeplant.
Im zweiten Spiel gegen die Mainz Athletics, selbst mehrfacher deutscher Meister, sollte angegriffen werden. Nach dem ersten Inning (Durchgang) führten die Norddeutschen, die zusammen mit den Großhansdorf Skunks in dieser Saison ein Team bildeten, mit 1:0, nach dem zweiten Inning sogar 3:1. Hannah, die Pitcherin der Lakers warf das Spiel ihres, noch sehr jungen Lebens und ließ nicht einen Hit (Schlag) zu. Nach 5 Innings stand es bereits 6:1 und es musste nur noch einmal im Feld verteidigt werden. Coach Karen Harder, unterstützt von ihren zwei Assistent Coaches, ihrem Mann Michael und ihrem Sohn Marc, brachte noch ihren zweiten Sohn Timo als Werfer in das Spiel, der kurzen Prozess mit den Mainzern machte und bei denen die Enttäuschung so groß war, dass sogar Tränen flossen. Auch die Coaches der Mainzer waren von der Stärke der Lakers völlig überrascht. Es war ein sogenannter No Hitter, ein sehr seltenes Ereignis im Baseball.
Im letzten Spiel des Turniertages dann das Spiel gegen den Gastgeber aus Ratingen, die Goose-Necks. Erstaunlicherweise auch hier das gleiche Bild. Die Lütjenseer, motiviert durch den Erfolg im ersten Spiel gingen schnell mit 9:1 nach zwei Innings in Führung. Auch als die Nordrhein-Westfalen dann 5 Runs (Punkte) erzielten, blieben die Stormarner gelassen und antworteten ihrerseits mit 4 Runs. Niklas pitchte auch hier ein sensationelles Spiel. 6:13 vor der letzten Schlagmöglichkeit aus Sicht der Ratinger. Auch hier ungläubiges Kopfschütteln über die Lütjensee Lakers. Und trotz aller Anstrengungen sprang auch nur noch ein Run für die Gastgeber heraus. Zwei Siege bei einer Niederlage am ersten Turniertag. Was für ein Erfolg! „Unsere Vorgabe von den Eltern, die komplett die über 400 km lange Anreise mitgemacht hatten, war ein Sieg und bitte nicht der letzte Platz von neun Teams“, strahlte Coach Harder nach dem ersten Tag. „ Alles, was jetzt noch kommt, ist das Sahnehäubchen obendrauf“, lachte sie und verschwand mit ihren Spielern und Betreuern, um die Taktik für den folgenden Tag auszuarbeiten.
Und auch dieser Tag startete wieder mit dem ersten Spiel des Tages. 8:30 Uhr First Pitch, also Beginn des Spieles, bedeutet 6:15 Uhr aufstehen für alle dreizehn Spieler, die drei Coaches und Betreuer.
Auf dem Platz warteten dann schon die Eltern mit einem kleinen Frühstück. Es folgte das WarmUp für das letzte Gruppenspiel gegen die Main Taunus Redwings, ein Team, beheimatet  zwischen Frankfurt und Wiesbaden, also dem aktuellen Hessenmeister.
Es folgte das spannendste und engste Spiel dieser deutschen Meisterschaft. Nach dem ersten Inning führten die Lütjensee Lakers mit 3:2. Im folgenden Inning konnten die Lakers zwar noch auf 4:2 erhöhen, aber im dritten Durchgang gelang auch den Hessen noch ein Run. 4:3 und nochmals die Chance für die Redwings das Spiel zu drehen. Timo setzte mit 5 Strike outs den Hoffnungen der Hessen aber schnell ein jähes Ende.
Die Vorrunde war gespielt und ganz Baseballdeutschland rieb sich die Augen. In Gruppe A, hinter dem späteren deutschen Meister, den Regensburg Legionären und noch vor den Mainzern, Ratingern und den Hessen standen die norddeutschen Meister aus Lütjensee, einer Gemeinde mit etwas mehr als 3.200 Einwohnern. Auch die Meister aus Berlin und Bremen reihten sich hinter den Norddeutschen in der Tabelle ein.
Im Spiel um Platz drei gaben die Lakers nochmals alles, aber die Capitols aus Bonn waren einfach zu stark und so holte sich der Meister aus NRW verdient den dritten Platz.
Enttäuschung über die Niederlage gab es bei den Lakers nicht, es gab nur pure Freude. „Wenn wir mit dem Pokal nach Hause kommen, das glaubt uns kein Mensch“ jubelten die Zwillinge Pit und Kaya .
Im Endspiel unterlagen die Stuttgart Reds den Regensburgern mit 0:10 und auch hier ein weiteres Merkmal für die Stärke der Norddeutschen. Nur der Gastgeber und eben die Lakers konnten dem deutschen Meister Punkte abtrotzen.
Das Erwachsenen-Slow-Pitch-Team der Lütjensee Lakers holte zur gleichen Zeit bei einem Turnier in Berlin den zweiten Platz. Daher wird dieses Wochenende im September 2015 mit dem vierten Platz bei einer deutschen Meisterschaft sicher eines der Höhepunkte der Vereinsgeschichte und daher unvergessen bei den Lütjensee Lakers bleiben.